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Avalkredit erklärt: So sichern Sie Verträge, ohne Kapital zu binden

Avalkredit Bürgschaft Deutsche Firmenkredit Partner

Wenn Sie Geschäftspartnern Sicherheit bieten möchten, ohne Liquidität zu binden, ist der Avalkredit eine oft unterschätzte Lösung. Gerade bei Ausschreibungen, Mietverträgen oder Projektzusagen kann er entscheidend sein, und zwar nicht durch ausgezahltes Kapital, sondern durch die Bonität einer Bank oder Versicherung. Doch was ist ein Avalkredit genau? Wie funktioniert er, welche Formen gibt es und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? In diesem Beitrag erhalten Sie eine praxisnahe Einführung in das Thema, verständlich erklärt und zugeschnitten auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen. Erfahren Sie, wie Sie durch gezielten Einsatz von Avalen Ihre Verlässlichkeit stärken und gleichzeitig Ihre Liquidität schonen.

  • Avalkredit = Sicherheit ohne Kapitalbindung: Ein Avalkredit dient nicht der Finanzierung, sondern der Absicherung von Verpflichtungen gegenüber Dritten, zum Beispiel bei Ausschreibungen, Mietverträgen oder Anzahlungen. Ihre Liquidität bleibt unangetastet, während Ihr Unternehmen dennoch als finanziell zuverlässig auftritt.
  • Flexible Einsatzmöglichkeiten und Kostenoptimierung: Avalkredite gibt es in verschiedenen Formen wie Anzahlungs-, Vertragserfüllungs- oder Gewährleistungsbürgschaften. Durch den Vergleich von Bankavalen und Kautionsversicherungen können Unternehmen Kosten sparen und flexibel auf Projektanforderungen reagieren.
  • Digitale Verwaltung und Vermittlung steigern Effizienz: Digitale Avalverwaltungssysteme schaffen Transparenz, sparen Zeit und erleichtern das Management mehrerer Bürgschaften.

Einführung in den Avalkredit

In vielen Geschäftssituationen spielt die Bonität mindestens eine ebenso wichtige Rolle wie vorhandene Liquidität. Mit einem Avalkredit stellen Sie keine liquiden Mittel bereit, sondern sichern Verpflichtungen gegenüber Dritten über die Kreditwürdigkeit Ihrer Bank ab. Dieses kreditähnliche Geschäft erscheint in der Regel als Eventualverbindlichkeit und entfaltet seine Wirkung im Hintergrund. Es stärkt das Vertrauen Ihrer Geschäftspartner und erhöht die Stabilität Ihres Unternehmensauftritts.

Rechtlich basiert ein Avalkredit überwiegend auf einer Bürgschaft: Die Bank verpflichtet sich, einzuspringen, falls Ihr Unternehmen eine vertraglich zugesicherte Leistung nicht erfüllt. Alternativ kann der Avalkredit als abstrakte Bankgarantie ausgestaltet sein, die rechtlich weitgehend unabhängig vom zugrunde liegenden Vertrag wirkt. Beide Varianten bieten Ihren Vertragspartnern eine klare und überprüfbare Sicherheit.

Für Sie als Unternehmer bedeutet das: Sie müssen keine eigenen Mittel oder Kreditlinien blockieren und erhalten dennoch eine verlässliche Absicherung. Gerade bei Ausschreibungen, Mietverträgen oder Zahlungsverpflichtungen vor Projektstart stärkt ein Avalkredit Ihre Verhandlungsposition, ohne Ihre Liquidität unmittelbar zu belasten und verbessert zugleich Ihre Planbarkeit bei laufenden Projekten.

Gerade bei Ausschreibungen, Mietverträgen oder Zahlungsverpflichtungen vor Projektstart stärkt ein Avalkredit Ihre Verhandlungsposition, ohne Ihre Liquidität unmittelbar zu belasten und verbessert zugleich Ihre Planbarkeit bei laufenden Projekten.

Fabian Alber Team Lead Sales

Wie vielseitig ein Avalkredit einsetzbar ist, zeigt sich insbesondere im Baugewerbe oder bei hohen Anzahlungen. Im Vordergrund stehen der Vertrauenseffekt sowie die als gesichert wahrgenommene Zahlungsfähigkeit – zwei Faktoren, die bei vielen Projekten über die Zuschlagserteilung entscheiden.

Was ist ein Avalkredit?

Ein Avalkredit wirkt nicht über ein ausgezahltes Darlehen, sondern über Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit. Eine Bank oder Versicherung sagt zu, im Fall einer nicht erfüllten Verpflichtung für Sie gegenüber einem Dritten einzustehen, mit dem Sie geschäftlich verbunden sind.

Im Unterschied zu einem klassischen Kredit erhalten Sie also keine Auszahlung. Die Bank stellt stattdessen ihre eigene Bonität zur Verfügung. Damit signalisieren Sie Ihrem Vertragspartner, dass Ihre Verpflichtungen auch dann abgesichert sind, wenn es temporär finanziell eng wird.

Als Unternehmer binden Sie auf diese Weise keine eigenen Mittel, sondern nutzen die Kreditwürdigkeit der Bank zur Absicherung Ihrer Zusagen. So schaffen Sie belastbare Sicherheiten, ohne Kapital zu blockieren, was insbesondere bei Wachstumsvorhaben, umfangreichen Projekten oder knapp geplanter Liquidität von Vorteil ist.

Für den Begünstigten wirkt ein Avalkredit faktisch wie eine Garantie: Er kann darauf vertrauen, dass die Bank im Bedarfsfall einspringt. Diese Verlässlichkeit fördert Vertrauen und stärkt Geschäftsbeziehungen nachhaltig.

Arten und Einsatzbereiche von Avalkrediten

Bei zahlreichen Projekten im Mittelstand kommt dem Vertrauen eine wesentliche finanzielle Bedeutung zu. Insbesondere im Bauwesen, bei Großaufträgen oder im Außenhandel sind vertragliche Verpflichtungen häufig abzusichern, bevor Zahlungen erfolgen oder Lieferungen beginnen. Ein Avalkredit fungiert in diesem Zusammenhang als verlässliche Verpflichtungssicherung und stärkt das Vertrauen von Auftraggebern oder Behörden, ohne die Liquidität unmittelbar zu belasten.

Typische Formen sind die Anzahlungsbürgschaft für den Projektstart, die Vertragserfüllungsbürgschaft (Vertragserfüllungsgarantie) über die gesamte Laufzeit sowie die Gewährleistungsbürgschaft zur Absicherung möglicher Mängelansprüche nach Fertigstellung. Im grenzüberschreitenden Geschäft kommen zusätzlich Liefer- und Zollbürgschaften zum Einsatz, etwa zur Absicherung von Lieferverpflichtungen, Zollforderungen oder steuerrechtlichen Auflagen.

Für Ihre Geschäftspartner ist ein solcher Aval ein klares Signal: Ihr Unternehmen steht für Stabilität und verlässliche Vertragserfüllung. Gleichzeitig bleibt Ihre eigene Liquidität planbar, weil keine direkten Zahlungen oder Barkautionen erforderlich sind. Das verschafft Ihnen Spielraum, insbesondere bei größeren Vorhaben, mehreren parallelen Projekten und in der Nähe Ihrer Kapitaldienstgrenze.

Im internationalen Handel unterstützt ein professionelles Trade-Finance-Management dabei, Avalrahmen transparent zu steuern und Prozesse effizient abzuwickeln. Moderne digitale Trade-Finance-Lösungen wie sie etwa von spezialisierten Dienstleistern im Aval- und Akkreditivmanagement angeboten werden, erleichtern die Verwaltung von Bürgschaften, reduzieren Fehlerquellen und verkürzen Reaktionszeiten.

DFKP-Tipp

Setzen Sie Avalkredite gezielt ein, um Projekte abzusichern, ohne Liquidität zu binden, und prüfen Sie vorab, welche Bürgschaftsform Ihr Auftraggeber konkret erwartet. Nutzen Sie digitale Trade-Finance-Lösungen, um Avalrahmen effizient zu verwalten und Reaktionszeiten zu verkürzen. Auf diese Weise stärken Sie Ihre Auftraggeberbeziehungen und halten zugleich Ihre Finanzierungsstruktur flexibel.

Typische Verwendungszwecke im Mittelstand

Im Bauwesen sind neben technischer Leistungsfähigkeit vor allem belastbare Sicherheiten entscheidend. Viele Auftraggeber verlangen klare Absicherungen, bevor ein Projekt überhaupt startet. Avalkredite gehören deshalb in der Bauwirtschaft zum Standard, zum Beispiel wenn Anzahlungen garantiert, laufende Leistungen abgesichert oder Gewährleistungsansprüche hinterlegt werden müssen. Besonders im Bauwesen sichern Vertragserfüllungsbürgschaften die Projektverpflichtungen gegenüber dem Auftraggeber ab und verbessern Ihre Verhandlungsposition, insbesondere bei öffentlichen Ausschreibungen oder Großprojekten.

Auch außerhalb des Baus nutzen viele mittelständische Unternehmen Avale, etwa bei der Anmietung von Gewerbeflächen, bei Maschineninvestitionen oder beim Ausbau von Produktionsanlagen. In all diesen Fällen ersetzt der Aval eine Barkaution und schont damit Ihre Kreditlinien. Gerade bei knappen Mitteln und begrenzter Kapitaldienstfähigkeit sichert dies den finanziellen Spielraum für Parallelprojekte oder kurzfristige Investitionen.

Mit dem gezielten Einsatz von Avalkrediten stärken Sie Ihr Risikomanagement, vermeiden Engpässe bei laufenden Aufträgen und erhöhen die Planungssicherheit. Ihnen steht damit ein flexibles Instrument zur Verfügung, das Sicherheit bietet, ohne die Liquidität unnötig zu belasten, und zugleich das Vertrauen Ihrer Geschäftspartner festigt.

Kosten eines Avalkredits transparent verstehen

Bevor Sie sich für einen Avalkredit entscheiden, lohnt sich ein genauer Blick auf die Kostenstruktur. Maßgeblich sind dabei mehrere Faktoren: Ihre Bonität, die Laufzeit, die Höhe der Bürgschaft, die Art der Besicherung und der gewählte Anbieter. Was Sie konkret zahlen, hängt also stark von Ihrer individuellen Risikosituation ab. Die zentrale Kostenposition ist die Avalprovision, die in der Regel jährlich anfällt und sich prozentual an der Bürgschaftssumme orientiert.

Zur Einordnung: Bei einer Bürgschaftssumme von 30.000 Euro kann die jährliche Belastung – je nach Anbieter und Risikoeinschätzung – im Bereich von etwa 300 bis 800 Euro liegen. Dabei gilt: Je besser Ihre Bonität und je geringer das Risiko aus Sicht des Anbieters, desto niedriger ist in der Regel die Avalprovision. Zusätzlich zur Avalprovision können weitere Entgelte entstehen. Manche Banken verlangen etwa Bearbeitungsgebühren oder Gebühren für die Ausstellung der Avalurkunde. Versicherungsanbieter verzichten darauf häufig, was in vielen Fällen einen spürbaren Kostenvorteil bewirkt.

Ein möglicher Vorteil ergibt sich auch aus steuerlicher Sicht. Wenn Avalprovisionen zur Absicherung eines Kredits eingesetzt werden, können sie laut Bundesfinanzhof unter bestimmten Voraussetzungen als Betriebsausgabe behandelt werden. Bei betrieblicher Veranlassung und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben kann dies Ihre Steuerlast senken und die tatsächliche Kostenbelastung zusätzlich mindern.

Ein möglicher Vorteil ergibt sich auch aus steuerlicher Sicht. Wenn Avalprovisionen zur Absicherung eines Kredits eingesetzt werden, können sie laut Bundesfinanzhof unter bestimmten Voraussetzungen als Betriebsausgabe behandelt werden.

Fabian Alber Team Lead Sales

Unterschiede zwischen Banken und Versicherungen

Banken arbeiten bei Avalkrediten häufig mit einer sogenannten Avallinie. Innerhalb dieses Avalrahmens können Sie Bürgschaften bis zu einem festgelegten Gesamtlimit flexibel abrufen. Das verschafft Spielraum bei Laufzeiten, Bürgschaftshöhen und Sicherheiten, führt aber oft zu höheren jährlichen Kosten. Zusätzlich berechnen viele Banken Gebühren für die Ausstellung, Anpassung und Verwaltung einzelner Avale.

Versicherungen bieten hingegen die sogenannte Kautionsversicherung (Versicherungsbürgschaft) an. Der Aval wird hierbei über ein Versicherungsmodell abgebildet, das in vielen Fällen spürbar günstigere Konditionen ermöglicht. Wichtig ist allerdings, dass der Auftraggeber diese Form der Sicherheit ausdrücklich akzeptiert und sie der Bankbürgschaft gleichstellt. Bei einigen Ausschreibungen wird weiterhin ein klassischer Bankaval verlangt.

Wird die Versicherungsbürgschaft anerkannt, profitieren Unternehmen mehrfach: Die laufenden Kosten sinken, die eigene Liquidität bleibt unangetastet und der Verwaltungsaufwand reduziert sich. Vor allem wenn mehrere Bürgschaften parallel über einen festen Avalrahmen laufen, kann eine Kautionsversicherung den Alltag im Finanz- und Projektmanagement deutlich entlasten und zusätzliche Planungssicherheit schaffen.

Voraussetzungen und Vergabe eines Avalkredits

Ob ein Avalkredit für Ihr Unternehmen verfügbar ist, hängt von bestimmten Mindestanforderungen der Anbieter ab. In der Regel wird vorausgesetzt, dass Ihr Firmensitz in Deutschland liegt, Ihr Unternehmen seit mindestens zwölf Monaten am Markt ist und ein jährlicher Umsatz von mindestens 100.000 Euro erzielt wird.

Im nächsten Schritt prüfen Banken, Versicherungen oder spezialisierte Anbieter die wirtschaftliche Stabilität Ihres Unternehmens. Zentrale Kriterien sind dabei Bonität, Ertragskraft und Kapitaldienstfähigkeit. Viele Anbieter orientieren sich unter anderem am Creditreform-Score. Werte im Bereich bis 300 gelten häufig als Einstiegskriterium für eine positive Entscheidung.

Im Antragsprozess werden verschiedene Unternehmenskennzahlen herangezogen, die Ihre aktuelle wirtschaftliche Lage nachvollziehbar abbilden. Typischerweise gehören dazu aktuelle Jahresabschlüsse bzw. Bilanzen, eine betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) und gegebenenfalls ein Sicherheitenkonzept. Welche Unterlagen im Detail erforderlich sind, hängt vom Einzelfall und der gewünschten Bürgschaftshöhe ab. Diese Unterlagen stärken Ihre Verhandlungsposition, wenn es um Konditionen, Avalrahmen und die konkrete Bürgschaftssumme geht.

DFKP-Tipp

Bereiten Sie Ihren Avalkredit-Antrag sorgfältig vor, indem Sie aktuelle Finanzunterlagen, einen überzeugenden Bonitätsnachweis und eine klare Darstellung Ihrer Kapitaldienstfähigkeit bereitstellen. Optimieren Sie Ihren Creditreform-Score und erstellen Sie – falls nötig – ein Sicherheitenkonzept. So erhöhen Sie Ihre Chancen auf gute Konditionen und einen passenden Avalrahmen.

Bilanzielle und steuerliche Behandlung vom Avalkredit

Auch wenn Avale zunächst keinen unmittelbaren Geldabfluss auslösen, müssen sie in der Bilanzierung berücksichtigt werden. Sie gelten als Eventualverbindlichkeiten und werden daher nicht in der Bilanzsumme erfasst. Stattdessen erfolgt der Ausweis in der Regel gesondert, etwa unter dem Bilanzstrich oder im Anhang zum Jahresabschluss. Für die Buchhaltung ist das wesentlich, auch weil ein bestehender Avalvertrag Einfluss auf Ihre Kreditwürdigkeit haben kann. Wenn Banken oder andere Kapitalgeber Ihre Finanzierungsspielräume bewerten, fließt diese potenzielle Verpflichtung in die Risikoeinschätzung ein.

Aus steuerlicher Sicht gelten die Kosten eines Avals, insbesondere die Avalprovision, bei betrieblicher Veranlassung als Betriebsausgaben und sind grundsätzlich steuerlich abzugsfähig. Wird der Aval zur Absicherung eines laufenden Kredits eingesetzt, kann unter bestimmten Voraussetzungen auch eine Einordnung als Schuldzinsen in Betracht kommen. Die konkrete steuerliche Behandlung richtet sich nach der vertraglichen Ausgestaltung sowie den jeweils geltenden steuerrechtlichen Vorgaben und sollte im Zweifel mit steuerlichen Beratern abgestimmt werden.

Für Ihr Unternehmen bedeutet eine sorgfältige bilanzielle und steuerliche Erfassung von Avalkrediten: Sie erfüllen gesetzliche Anforderungen, schaffen Transparenz über bestehende Verpflichtungen und machen Ihre Zahlen für Banken, Investoren und Geschäftspartner besser nachvollziehbar. Das erhöht die Aussagekraft Ihres Jahresabschlusses und unterstützt fundierte Finanzierungsentscheidungen.

Avalkredit vs. andere Finanzierungslösungen

Ein Avalkredit stellt Sicherheit gegenüber Dritten bereit, aber kein Kapital. Er dient nicht der Finanzierung von Investitionen oder laufenden Ausgaben, sondern der Absicherung vertraglicher Verpflichtungen – etwa gegenüber Auftraggebern, Vermietern oder Behörden. Damit ersetzt ein Avalkredit andere Finanzierungsformen nicht, sondern ergänzt sie gezielt dort, wo vertragliche Sicherheiten gefordert werden.

Vor allem bei Ausschreibungen, Mietverträgen oder Projektzusagen kann der Einsatz sinnvoll sein. Für Investitionen, Betriebsmittel und Wachstumsfinanzierung sind jedoch andere Lösungen erforderlich. Hier kommen klassische Finanzierungsformen wie Investitionskredite oder Leasing – zum Beispiel für neue Maschinen oder Fahrzeuge – sowie Factoring ins Spiel, wenn gebundenes Kapital aus offenen Forderungen schnell liquidiert werden soll.

Ergänzende Finanzierungsinstrumente wie Mezzanine-Kapital oder Crowdfunding können Investitionen ermöglichen, ohne ausschließlich auf traditionelle Kreditsicherheiten angewiesen zu sein. Eine Übersicht zu diesen Varianten finden Sie im Beitrag zu den alternativen Finanzierungsformen im Mittelstand. Diese Instrumente zielen vor allem darauf ab, Eigenkapitalbasis, Liquidität und Finanzierungsspielräume zu stärken.

Für eine belastbare Mittelstandsfinanzierung ist häufig die Kombination verschiedener Bausteine entscheidend. Der Avalkredit nimmt dabei eine wichtige Funktion ein: nicht als Mittelgeber, sondern als Sicherheitsanker im Finanzierungsmix, der vertragliche Verpflichtungen absichert und so andere Finanzierungen flankiert.

Für eine belastbare Mittelstandsfinanzierung ist häufig die Kombination verschiedener Bausteine entscheidend. Der Avalkredit nimmt dabei eine wichtige Funktion ein: nicht als Mittelgeber, sondern als Sicherheitsanker im Finanzierungsmix.

Fabian Alber Team Lead Sales

Digitalisierung und effizientes Avalkredit-Management

Wenn Sie mehrere Avale verwalten, kann der Überblick schnell verloren gehen. Digitale Lösungen helfen, diese Arbeit deutlich zu vereinfachen. Über zentrale Anwendungen stellen Sie Anträge digital, überwachen bestehende Avalrahmen (Avallinien) und steuern Laufzeiten vorausschauend. Die digitale Avalverwaltung sorgt so für mehr Transparenz, aktuelle Informationen zum Bestand Ihrer Bürgschaften und reduziert manuellen Aufwand.

Gerade für KMU mit schlanken Finanz- und Controlling-Teams bietet die Automatisierung großes Potenzial. Ohne Papierakten und Doppelerfassungen laufen interne Prozesse deutlich reibungsloser. Buchhaltung, Einkauf und Management greifen auf denselben Datenstand zu, was Abstimmungen vereinfacht, Fehler reduziert und die Fristen- sowie Limitüberwachung verbessert. Dies spart Ressourcen und erhöht die Steuerbarkeit finanzieller Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten im Tagesgeschäft.

Wer seine Avalkredite digital managt, gewinnt Kontrolle und Flexibilität. Als Bestandteil moderner Finanzprozesse fügt sich eine digital aufgestellte Avalverwaltung in bestehende Systeme ein, etwa im Liquiditäts- oder Finanzierungsreporting, und macht Bürgschaften zu einem gezielt steuerbaren Instrument im unternehmerischen Alltag. Dies unterstützt nicht nur das operative Projektgeschäft, sondern auch die Vorbereitung und Führung von Bank- und Finanzierungsgesprächen.

Häufig gestellte Fragen zu Avalkrediten

Ein Avalkredit ist ein kreditähnliches Geschäft, bei dem kein Geld ausgezahlt wird. Stattdessen stellt eine Bank oder Versicherung ihre Bonität zur Verfügung, um vertragliche Verpflichtungen gegenüber Dritten abzusichern. Der Avalkredit kommt zum Tragen, wenn bestimmte Zusagen, etwa gegenüber Auftraggebern, Vermietern oder dem Zoll, nicht erfüllt werden können. In diesem Fall leistet die Bank oder Versicherung an den Begünstigten. So erhöhen Sie Ihre Vertragssicherheit, ohne eigenes Kapital zu binden.


Die Avalkredit-Kosten hängen von mehreren Faktoren ab: Bonität Ihres Unternehmens, Art der Absicherung, Bürgschaftssumme, Laufzeit, Besicherung und gewählter Anbieter. Meist fällt eine jährliche Avalprovision von etwa 1 bis 3 Prozent der Bürgschaftssumme an. Zusätzlich können Bearbeitungsgebühren oder Kosten für die Ausstellung der Avalurkunde entstehen, insbesondere bei Banken. Versicherungen bieten häufig günstigere Kautionsversicherungen an, die bei Anerkennung durch den Auftraggeber einen Kostenvorteil bringen können.


Ein Avalkredit eignet sich überall dort, wo Sie vertragliche Sicherheitsleistungen erbringen müssen und Ihre Liquidität schonen wollen. Typische Einsatzbereiche sind Bauprojekte, Anmietungen von Gewerbeflächen, Maschinenkäufe, Projektanzahlungen oder internationale Geschäfte. Er dient als Ersatz für Barsicherheiten wie Kautionen und trägt dazu bei, die Verhandlungsposition insbesondere bei öffentlichen Ausschreibungen und im Großkundengeschäft zu stärken.


Grundsätzlich setzt die Vergabe eines Avalkredits stabile wirtschaftliche Verhältnisse voraus. Ihr Unternehmen sollte mindestens seit einem Jahr bestehen, in Deutschland ansässig sein und einen Jahresumsatz von in der Regel mindestens 100.000 Euro erzielen. Eine gute Bonität, die häufig am Creditreform-Score gemessen wird, ist ebenfalls wichtig. Anbieter prüfen zusätzlich aktuelle Bilanzen, betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA) und gegebenenfalls ein Sicherheitenkonzept, um Risiko und Avalrahmen einschätzen zu können.

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