Zum Finanzblog

Investitionskredit oder Betriebsmittelkredit – welche Wahl ist die richtige?

Investitionskredit oder Betriebsmittelkredit Deutsche Firmenkredit Partner

Viele Unternehmen stehen regelmäßig vor einer entscheidenden Finanzierungsfrage: Wie überbrücke ich kurzfristige Engpässe und wie sichere ich langfristige Investitionen? Das gilt sowohl für Löhne und Warenvorfinanzierung als auch für die Anschaffung neuer Maschinen. Die Wahl zwischen Betriebsmittelkredit und Investitionskredit beeinflusst Ihre Liquidität, Planungssicherheit und Flexibilität. In diesem Beitrag beleuchten wir die Unterschiede, erklären die Einsatzbereiche und zeigen, welche Finanzierungslösung zu Ihrem aktuellen Bedarf passt – praxisnah und verständlich.

  • Zweck und Einsatzbereich: Betriebsmittelkredite dienen der kurzfristigen Finanzierung laufender Kosten wie Löhne, Wareneinkäufe oder Marketing, während Investitionskredite langfristig und zweckgebunden die Anschaffung langlebiger Wirtschaftsgüter ermöglichen.
  • Flexibilität vs. Planbarkeit: Betriebsmittelkredite bieten hohe Flexibilität ohne Zweckbindung, sind jedoch meist mit höheren Kosten verbunden. Investitionskredite punkten dagegen mit Planungssicherheit, günstigeren Zinsen und der Chance auf Fördermittel.
  • Entscheidungsgrundlage für Unternehmen: Die Wahl des richtigen Kredits hängt von der Art Ihres Finanzierungsbedarfs ab. Kurzfristige Liquiditätslücken brauchen schnelle, flexible Kredite. Geht es dagegen um strategisches Wachstum, ist eine langfristige und strukturierte Finanzierung die bessere Wahl.

Was ist ein Betriebsmittelkredit und wofür wird er eingesetzt?

Wenn es im betrieblichen Alltag finanziell eng wird, etwa durch Löhne, Materialeinkauf oder Lageraufbau, verschafft ein Betriebsmittelkredit schnellen Handlungsspielraum. Der Betriebsmittelkredit ist eine kurzfristige Finanzierungsform, mit der sich laufende Kosten flexibel abdecken und Phasen mit geringeren Umsätzen überbrücken lassen. Klassische Beispiele sind saisonale Schwankungen oder Zahlungsverzögerungen von Kunden.

Charakteristisch ist die kurze Laufzeit, meist unter zwölf Monaten. Im Gegensatz zum Investitionskredit ist ein Betriebsmittelkredit nicht an einen festen Verwendungszweck gebunden. Dadurch können die Mittel flexibel eingesetzt werden, zum Beispiel für die kurzfristige Einstellung von Personal, die Finanzierung von Marketingkampagnen oder die Vorfinanzierung wichtiger Betriebsmittel.

Was ist ein Investitionskredit? Definition und Einsatzzweck

Wenn Sie in die Zukunft Ihres Unternehmens investieren, sind oft größere Anschaffungen nötig. Genau hier setzt der Investitionskredit an. Diese Finanzierungsform wird speziell für langlebige Wirtschaftsgüter im Bereich des Anlagevermögens eingesetzt, zum Beispiel für Maschinen, Betriebsgebäude, IT-Infrastruktur oder einen neuen Fuhrpark.

Ein Investitionskredit hat in der Regel eine Laufzeit zwischen vier und 15 Jahren. Sie orientiert sich an der Nutzungsdauer des Objekts und ermöglicht planbare Rückzahlungen. So bleibt Ihre Liquidität auch bei größeren Projekten gesichert.

Da Investitionskredite zweckgebunden sind, werden sie gezielt für konkrete Projekte aufgenommen – zum Beispiel für den Ausbau Ihrer Produktionskapazitäten, energieeffiziente Umbauten oder Digitalisierungsprojekte.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Betriebsmittelkredit und Investitionskredit

Ob Sie kurzfristige Engpässe überbrücken oder langfristig investieren möchten, die Wahl des passenden Kredits richtet sich immer nach Ihrem Finanzierungsziel. Dabei gibt es zwischen Betriebsmittelkredit und Investitionskredit mehrere wichtige Unterschiede.

Bei einem Betriebsmittelkredit finanzieren Sie laufende Kosten wie Gehälter, Material oder Wareneinkauf. Sie sind meist kurzfristig angelegt, oft mit Laufzeiten bis zu zwölf Monaten. Investitionskredite dagegen finanzieren langlebige Anschaffungen wie Maschinen, Fahrzeuge oder Betriebsgebäude und laufen über mehrere Jahre.

Auch bei der Eigenkapitalanforderung gibt es klare Unterschiede. Betriebsmittelkredite erfordern in der Regel kein Eigenkapital. Bei Investitionskrediten verlangen Banken dagegen häufig einen Eigenanteil von 10 bis 25 Prozent.

Die Tilgung läuft ebenfalls unterschiedlich: Betriebsmittelkredite werden meist kurzfristig oder flexibel zurückgeführt, während Investitionskredite über planbare Raten aus dem künftigen Cashflow der Investition getilgt werden.

Was die Zinsen anbetrifft, ist ein Betriebsmittelkredit in der Regel teurer, da Banken das höhere Risiko und die kürzere Laufzeit einpreisen. Investitionskredite hingegen bieten meist niedrigere Zinssätze und längere Rückzahlungsfristen.

Praxisbeispiel: Die kurzfristige Finanzierung von Gehältern oder saisonalem Lageraufbau lässt sich gut über einen Betriebsmittelkredit mit sechs Monaten Laufzeit abbilden. Für den Kauf einer neuen Produktionsanlage hingegen ist ein Investitionskredit mit zehnjähriger Laufzeit und anteiligem Eigenkapital die passende Lösung.

Zweckbindung vs. Flexibilität

Ob bei ausstehenden Kundenzahlungen oder einem kurzfristigen Lieferengpass: Mit einem Betriebsmittelkredit bleiben Sie handlungsfähig. Die Mittel sind nicht an einen festen Zweck gebunden und lassen sich flexibel dort einsetzen, wo gerade Liquidität benötigt wird – etwa für Löhne, Wareneinkauf oder temporäre Marketingmaßnahmen. Besonders in Phasen mit hohem Anpassungsdruck zeigt sich die Stärke dieser Finanzierungsform.

Investitionskredite hingegen sind ausschließlich für klar definierte Projekte vorgesehen. Sie dienen gezielt der Anschaffung langlebiger Wirtschaftsgüter wie Maschinen, Lagertechnik oder Gebäuden. Diese Form der Finanzierung ist zweckgebunden und häufig auch mit Förderkriterien verknüpft. Die Kreditvergabe orientiert sich am geplanten Investitionsvorhaben und setzt eine sorgfältige Planung voraus.

Ob für Ihr Unternehmen Flexibilität oder Planbarkeit im Vordergrund steht, hängt vom konkreten Einsatz ab. Entscheidend ist, welche Kreditart besser zu Ihrem Vorhaben passt und wie frei die Mittel einsetzbar sein sollen.

Ob für Ihr Unternehmen Flexibilität oder Planbarkeit im Vordergrund steht, hängt vom konkreten Einsatz ab. Entscheidend ist, welche Kreditart besser zu Ihrem Vorhaben passt und wie frei die Mittel einsetzbar sein sollen.

Paul Weber Vorsitzender der Geschäftsführung

Zinsen im Vergleich: Betriebsmittelkredit vs. Investitionskredit

Betriebsmittelkredite verschaffen kurzfristig Liquidität und Flexibilität, gehen jedoch häufig mit höheren Finanzierungskosten einher. Das liegt unter anderem daran, dass sie meist nur eingeschränkt besichert sind und innerhalb kurzer Fristen zurückgezahlt werden müssen. Die Zinssätze liegen daher in der Regel höher als bei langfristigen Kreditarten und sollten bei Ihrer Kalkulation berücksichtigt werden.

Investitionskredite sind im Vergleich oft günstiger. Ihre längeren Laufzeiten, feste Tilgungspläne und die Besicherung durch das Investitionsobjekt selbst machen das Risiko für Banken kalkulierbarer. Unternehmen profitieren dadurch von niedrigeren Zinssätzen, insbesondere bei guter Bonität.

Die endgültigen Zinsen und Kosten hängen maßgeblich von Ihrer Bonität, der Laufzeit und den erbrachten Sicherheiten ab. Zudem können die entstehenden Finanzierungskosten steuerlich geltend gemacht werden Diese Steuerbegünstigung ist ein zusätzlicher Hebel, der Ihre Finanzierung wirtschaftlich entlasten kann.

DFKP-Tipp

Vergleichen Sie die Gesamtkosten von Betriebs- und Investitionskrediten sorgfältig und prüfen Sie ergänzend passende Förderprogramme. Beantragen Sie Fördermittel unbedingt vor Projektstart – so sichern Sie sich nicht nur günstige Zinsen, sondern auch mögliche Zuschüsse, die Ihre Finanzierung deutlich entlasten können.

Investitionsfinanzierung für KMU: Fördermöglichkeiten & Chancen

Wer in Maschinen, Digitalisierung oder nachhaltige Technik investieren möchte, sollte mögliche Förderprogramme frühzeitig prüfen. Für kleine und mittlere Unternehmen gibt es auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene spezielle Angebote, die Investitionen finanziell unterstützen. Neben zinsgünstigen Förderkrediten sind auch direkte Zuschüsse möglich, die je nach Programm einen erheblichen Teil der geplanten Kosten abdecken können. Voraussetzung ist in der Regel, dass die Maßnahme einem klar definierten Zweck dient, zum Beispiel der Energieeinsparung oder dem Ausbau Ihrer Produktionskapazitäten. Wichtig: Fördermittel müssen in den meisten Fällen vor Beginn der Investition beantragt werden.

Weitere Informationen stellt die KfW beispielsweise auf ihrer Übersichtsseite zum ERP-Förderkredit KMU bereit.

Wie die DFKP bei der richtigen Kreditwahl unterstützt

Wer zwischen Betriebsmittelkredit und Investitionskredit die passende Entscheidung treffen möchte, braucht Transparenz und einen klaren Überblick. Genau hier setzt DFKP an: Mit Zugriff auf über 200 Finanzierungspartner vergleichen wir die besten Optionen für Ihr Vorhaben, unabhängig davon, wie speziell die Anforderungen sind.

Durch unsere digitale Antragsstrecke sparen Sie Zeit, gleichzeitig begleiten wir Sie persönlich durch den gesamten Finanzierungsprozess. So erhalten Unternehmen oft schon nach wenigen Tagen einen verlässlichen Überblick über ihre Finanzierungsmöglichkeiten. Ob kurzfristige Liquidität oder größere Investition: Unsere Finanzierungsberater finden aus dem umfangreichen DFKP-Netzwerk den passenden Kredit und den richtigen Finanzierungspartner.

Häufig gestellte Fragen zu Investitionskredit und Betriebsmittelkredit

Ein Betriebsmittelkredit ist eine kurzfristige Finanzierungslösung, die Unternehmen dabei unterstützt, laufende Kosten wie Löhne, Materialeinkauf oder Lageraufbau zu decken. Die Laufzeit ist in der Regel kurz und liegt häufig bei bis zu zwölf Monaten. Der große Vorteil: Die Mittel lassen sich flexibel einsetzen und sind nicht streng zweckgebunden. Besonders in Phasen mit Zahlungsausfällen oder saisonalen Schwankungen trägt der Kredit dazu bei, die Liquidität zu sichern.


Ein Investitionskredit dient der Finanzierung größerer Anschaffungen mit langfristigem Nutzen, zum Beispiel Maschinen, IT-Systeme oder Produktionsanlagen. Er ist zweckgebunden und hat meist eine Laufzeit zwischen 4 und 15 Jahren. Die Rückzahlung erfolgt planbar und orientiert sich an der Nutzungsdauer der Investition.


Der wichtigste Unterschied zwischen beiden Kreditarten liegt im Einsatzzweck und in der Laufzeit. Betriebsmittelkredite dienen in erster Linie der kurzfristigen Deckung laufender Betriebsausgaben und lassen sich flexibel einsetzen. Investitionskredite finanzieren dagegen gezielt langlebige Wirtschaftsgüter und sind auf eine deutlich längere Laufzeit ausgelegt. Häufig erwarten Banken bei Investitionskrediten zudem einen Eigenkapitalanteil.


Die Zinssätze für Betriebsmittelkredite sind in der Regel höher, da es sich um kurzfristige Finanzierungen mit erhöhtem Ausfallrisiko handelt. Investitionskredite bieten dagegen meist günstigere Konditionen, weil sie durch das Investitionsobjekt besichert sind und über planbare Rückzahlungen verfügen. In beiden Fällen lassen sich die Zinskosten steuerlich als Betriebsausgaben absetzen, was die tatsächliche Belastung reduziert.


Für kleine und mittlere Unternehmen stehen auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene zahlreiche Förderprogramme bereit. Diese reichen von zinsgünstigen Darlehen bis hin zu nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Voraussetzung ist in der Regel ein klar definierter Investitionszweck, etwa Digitalisierung, Energieeffizienz oder die Erweiterung der Produktionskapazitäten. Eine kluge Kombination aus Förderung und klassischem Kredit kann die Finanzierung spürbar entlasten.

Sprechen Sie mit uns über Ihr Vorhaben

Besteht bei Ihnen derzeit Finanzierungsbedarf? Über die DFKP-Plattform erhalten Sie Zugang zu mehr als 200 Banken und Finanzierern. Gerne beraten wir Sie unverbindlich und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Finanzierungskonzept. Stellen Sie Ihre Anfrage über unser Onlineformular und Ihr persönlicher Ansprechpartner meldet sich umgehend bei Ihnen.

Zur Finanzierung