Voraussetzungen bei einem Firmenkredit: Unterlagen und Tipps für ein erfolgreichen Kreditantrag
Berlin, 15.08.2025
Sie möchten Ihr Unternehmen weiterentwickeln und denken über eine Finanzierung mit einem klassischen Firmenkredit nach? Dann sollten Sie die Voraussetzungen dafür genau kennen, denn nur wer gut vorbereitet ist, hat beste Chancen auf passgenaue Finanzierungslösungen.

In diesem Beitrag erfahren Sie Schritt für Schritt, worauf Banken wirklich achten, welche Unterlagen Sie bereithalten müssen und wie Sie typische Fehler vermeiden.
Key Take-aways
- Bonität und Unternehmensdauer sind entscheidend: Banken verlangen in der Regel, dass Ihr Unternehmen mindestens 1 bis 2 Jahre existiert, um Ihre Kreditwürdigkeit bewerten zu können. Eine gute Bonität (z.B. Crefo-Index unter 300) und die passende Rechtsform sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen.
- Aktuelle und vollständige Unterlagen sind Pflicht: Um eine Finanzierung zu erhalten, müssen Sie aktuelle Dokumente wie Bilanzen, betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA) und Kontoauszüge vorlegen. Die Daten in diesen Unterlagen müssen schlüssig und widerspruchsfrei sein.
- Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg: Nehmen Sie sich Zeit für die Vorbereitung, um Fehler wie veraltete Zahlen oder unrealistische Prognosen zu vermeiden. Eine gründliche Abstimmung mit Ihrer Buchhaltung oder Steuerberatung erhöht Ihre Chancen auf eine Zusage erheblich.
Voraussetzungen für einen Firmenkredit
Wenn Sie einen Firmenkredit aufnehmen möchten, sollten drei zentrale Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ihr Unternehmen sollte seit mindestens 12 Monaten bestehen, idealerweise 24 Monate. So können Banken Ihre Geschäftsentwicklung und Kreditwürdigkeit verlässlich einschätzen.
- Eine solide Bonität ist entscheidend. Viele Banken orientieren sich am Crefo-Index und erwarten oft einen Wert unter 300. Auch Ihre Umsatzzahlen sind wichtig: Ein Jahresumsatz ab etwa 250.000 Euro signalisiert wirtschaftliche Stabilität.
- Kapitalgesellschaften wie GmbH oder UG haben in der Regel bessere Chancen als Einzelunternehmen, da sie als weniger risikobehaftet gelten. Gemeinnützige Organisationen oder Vereine sind bei klassischen Firmenkrediten häufig nicht antragsberechtigt.
Bonität als entscheidender Faktor
Wie Banken ein Unternehmen einschätzen, hängt stark von dessen Bonität ab. Dabei spielen externe Auskünfte eine zentrale Rolle, zum Beispiel der Creditreform-Index oder Schufa-Daten. Ein Bonitätsindex unter 300 signalisiert wirtschaftliche Stabilität und erhöht die Chancen auf einen Firmenkredit deutlich. Die Schufa-Auskunft zeigt unter anderem, ob Zahlungen bisher pünktlich erfolgt sind, ob Verbindlichkeiten bestehen oder ob es in der Vergangenheit Zahlungsprobleme gab. Tipps, wie Sie die Bonität Ihres Unternehmens verbessern können, finden Sie hier.
Für eine gute Risikobewertung zählt jedoch nicht nur der Score. Ein stetiger Geschäftsverlauf, reibungslose Zahlungsvorgänge sowie das Fehlen von Mahnbescheiden oder Inkassofällen sprechen ebenfalls für Ihr Unternehmen. Banken prüfen nicht nur einzelne Kennzahlen, sondern betrachten die Entwicklung im Zeitverlauf: Wie sieht der Liquiditätsfluss aus? Sind Ihre aktuellen betriebswirtschaftlichen Auswertungen nachvollziehbar und plausibel dargestellt?
Schwierigkeiten entstehen oft, wenn Selbsteinschätzungen zu optimistisch sind oder die vorgelegten Zahlen veraltet sind. Solche typischen Stolpersteine lassen sich durch eine gründliche Vorbereitung auf den Kreditantrag vermeiden. Wer realistisch plant und relevante Unterlagen korrekt aufbereitet, verbessert die Einschätzung seiner Bonität spürbar, ein klarer Vorteil im Antragsprozess.
Welche Unterlagen werden für den Firmenkredit benötigt?
Damit es mit dem Firmenkredit klappt, sind vor allem die richtigen Unterlagen entscheidend. Dazu gehören in der Regel die Bilanzen der letzten zwei Geschäftsjahre, aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA), Summen- und Saldenlisten sowie Kontoauszüge der vergangenen drei bis sechs Monate. Mit diesen Dokumenten prüfen Banken Ihre wirtschaftliche Stabilität und Zahlungsfähigkeit.
Haben Sie ein jüngeres Unternehmen? Dann empfehlen sich zusätzlich Unterlagen wie ein Geschäftsplan, aktuelle Steuerbescheide oder bei mehreren Eigentümern ein Gesellschaftervertrag. Diese Dokumente verdeutlichen, wie das Unternehmen strukturiert ist und welche Entwicklungsperspektiven bestehen.
Besonders wichtig ist, dass alle Unterlagen aktuell und vollständig sind. Wenn beispielsweise Umsätze in der BWA nicht zu den Kontoauszügen passen, wirft das schnell Fragen auf. Eine verlässliche Liquiditätsplanung kann nur auf korrekten und konsistenten Zahlen basieren. Aktuelle und sorgfältig aufbereitete Unterlagen zahlen sich hier aus.
Je nach Bank oder Finanzierungsanbieter können sich die Anforderungen und der Umfang an Unterlagen unterscheiden. Während klassische Hausbanken häufig auf umfangreiche Jahresabschlüsse und eine detaillierte BWA bestehen, sind alternative Finanzierer wie FinTechs oder Online-Plattformen oft flexibler und akzeptieren auch vereinfachte Auswertungen oder kürzere Zeiträume. Förderbanken wiederum verlangen häufig zusätzlich einen detaillierten Investitionsplan sowie Nachweise über Eigenmittel oder Sicherheiten. Regionale Förderinstitute können zudem eigene Formulare oder spezifische Anforderungen haben. Es lohnt sich daher, im Vorfeld genau zu prüfen, welche Unterlagen für den jeweiligen Anbieter erforderlich sind. Wir als DFKP unterstützen auch Sie dabei, die Unterlagen optimal aufzubereiten.
Unterlagen zur Finanzlage verstehen
Die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) verdeutlicht, wie sich Ihre Geschäftszahlen im Zeitverlauf entwickeln. Ob monatlich oder jährlich erstellt, die BWA gibt Kreditgebern einen schnellen Überblick über Umsatzverläufe, Kostenstruktur und Ertragslage. Anhand dieser Daten erkennen Finanzierungspartner, wie tragfähig Ihr Geschäftsmodell ist und ob mögliche Schwankungen oder Margenengpässe frühzeitig identifiziert werden können.
Aktuelle Kontoauszüge liefern zudem wichtige Hinweise auf Ihre Liquidität. Regelmäßige Zahlungseingänge, vorhersehbare Ausgaben und vorhandene finanzielle Reserven lassen sich daraus klar ablesen. Auch Auffälligkeiten wie unregelmäßige Abbuchungen oder Rücklastschriften fließen in die Bewertung ein. Ein verlässlicher Zahlungsrhythmus wirkt sich direkt positiv auf die Risikoeinschätzung aus.
Fehler, die Sie beim Firmenkreditantrag vermeiden sollten
Unvollständige oder veraltete Unterlagen können den gesamten Kreditprozess ins Stocken bringen. Einer der häufigsten Ablehnungsgründe sind veraltete Geschäftszahlen, zum Beispiel eine BWA vom Vorjahr oder eine nicht aktualisierte Bilanz. Auch überoptimistische Umsatzprognosen wirken sich negativ aus, ebenso wie unstrukturierte Dokumentationen. Häufig fehlt die Abstimmung mit Buchhaltung oder Steuerberatung.
Weitere Stolperfallen sind ein zu spät eingereichter Antrag oder das Versäumen, Angebote verschiedener Banken miteinander zu vergleichen – hier wird oft Potenzial verschenkt.
Wer diese Fehler vermeiden möchte, sollte den Antrag gut vorbereiten, ausreichend Zeit einplanen und bei Bedarf professionelle Unterstützung einbeziehen. So schaffen Sie eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Finanzierung. Weitere typische Fehler beim Antrag eines Firmenkredits finden Sie hier.
Regionale Unterschiede erkennen
Viele Unternehmer berücksichtigen nicht, dass auch der Standort ihres Unternehmens die Kreditentscheidung beeinflusst. Die Unternehmensregion fließt in die Bonitätsprüfung ein – insbesondere über die dortige wirtschaftliche Struktur. Regionen mit starker Industrie, guter Infrastruktur und niedriger Arbeitslosigkeit führen oft zu einer wohlwollenderen Bewertung durch Banken. In wirtschaftlich schwächeren Gebieten gelten hingegen häufig strengere Maßstäbe oder es werden höhere Zinssätze angesetzt.
Auch regionale Banken orientieren sich stark an der lokalen Branchenlandschaft. Ein Handwerksbetrieb in einer strukturschwachen Region wird daher anders eingeschätzt als ein vergleichbares Unternehmen in einem wirtschaftsstarken Ballungsraum – selbst bei nahezu identischen finanziellen Kennzahlen.
Zu den sogenannten Regionalfaktoren zählen unter anderem Kaufkraft, Branchendichte und lokale Förderprogramme. Daher lohnt es sich, beim Finanzierungsantrag nicht nur die Zahlen und Unterlagen im Blick zu haben, sondern auch den Standort strategisch zu berücksichtigen. Wir raten: Beziehen Sie die Besonderheiten Ihrer Region in Ihre Planung mit ein – wir unterstützen Sie dabei gerne mit unserer Erfahrung.
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