Die Speditionsbranche muss in kluge Digitalisierung investieren!

Berlin, 30.10.2020

Im Jahr 2020 wird der Branchenumsatz der Spediteure voraussichtlich um über 15% auf ca. 67 Mrd. Euro sinken (Quelle: IBISWorld Branchenreport H52.29aDE Spedition, September 2020). Der Corona-bedingt geringe Güterverkehr verschärft den Wettbewerbsdruck und trifft vor allem kleine Player, die wenig Investition in die eigene Digitalisierung getätigt haben. 

Aktuelle Herausforderungen für Speditionsbetriebe

Preiskampf in der Branche

Pandemiebedingt sank die Gesamtanzahl der Transportaufträge in diesem Jahr deutlich – in der Hochphase des ersten Shutdowns teilweise um über 50%. Auch der von großen Playern wie Amazon und Zalando dominierte Onlinehandel – als starker Profiteur der Krise – konnte diesen Rückgang bei weitem nicht ausgleichen. Insgesamt tobt seit einiger Zeit ein starker Preiskampf um die vorhandenen Transportaufträge, was sich deutlich in sinkenden Margen für die Speditionsunternehmen widerspiegelt. IBISworld geht für die gesamte Branche in 2020 von einer Verlustmarge in Höhe von durchschnittlich -1,9% aus, nachdem in den Vorjahren noch kleinere Gewinnmargen erzielt werden konnten.

Interne Digitalisierung

Speditionen stehen vor der Herausforderung, interne Prozesse noch viel stärker zu optimieren, um die sinkenden Margen mit Effizienzsteigerungen aufzufangen. Hier spielt die Digitalisierung von Prozessen eine sehr wichtige Rolle insbesondere in den Bereichen Kapazitätsmanagement und Sendungsüberwachung. So ist ein aktueller Trend bei größeren Speditionen, Dispositionsabteilungen immer mehr in Richtung Revenue-Management-Abteilungen umzustrukturieren, die mit umfangreicher Softwareunterstützung margenoptimiert disponieren können.

Drei Handlungsempfehlungen für kleine und mittelgroße Spediteure

Durch die aktuelle Krise und die unter Druck geratenen Margen drohen speziell kleine und mittelgroße Speditionen der fortschreitenden Marktbereinigung zum Opfer zu fallen. Um sich in diesem schwierigen Wettbewerbsumfeld behaupten zu können, heißt es jetzt, klug die Weichen für die Zukunft zu stellen. Hier drei konkrete Handlungsempfehlungen für kleine und mittelgroße Spediteure:

1. Ausgelagerte Tätigkeiten wieder inhouse holen

Viele Spediteure haben in den letzten Jahren Nebentätigkeiten wie den Unterhalt eines Lkw-Fuhrparks oder die Durchführung von Lagereiarbeiten outgesourct. Häufig drückt dieses Outsourcing jedoch zusätzlich auf die Gewinnmarge, weil diese Tätigkeiten inhouse günstiger erbracht werden können. Hier sollten alle ausgelagerten Tätigkeiten dahingehend geprüft werden, ob sie nicht doch wieder inhouse geholt werden können.

2. Sich von der Abhängigkeit des produzierenden Gewerbes lösen

Vor der Corona-Pandemie war das produzierende Gewerbe der umsatzstärkste Abnehmermarkt der Speditionsbranche. Da im Zuge der Pandemie der Import und Export deutlich gelitten haben, ging das Auftragsvolumen aus dem produzierenden Gewerbe in 2020 teils erheblich zurück. Spediteure mit starkem Umsatzanteil aus dem produzierenden Gewerbe müssen sich jetzt breiter aufstellen bzw. sich auf neue Nischen spezialisieren.

3. In GPS-Tracking, Pricing- und CRM-Software investieren

Auch wenn für kleinere Speditionen teure Softwarelösungen häufig nicht zu stemmen sind, ist es jetzt wichtig, die eigenen Prozesse sukzessive zu digitalisieren, um so wettbewerbsfähig zu bleiben. Investitionen in Pricing- und CRM-Software sowie in GPS-Tracking versprechen hier erhebliche Effizienzsteigerungen.

Fazit:

In der sehr wettbewerbsintensiven Speditionsbranche müssen gerade kleine und mittelgroße Unternehmen jetzt neue Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung finden. Hier bieten sich v.a. das Insourcing von derzeit ausgelagerten Tätigkeiten, das Finden neuer Marktnischen und die kluge Investition in die Digitalisierung von internen Prozessen an. 

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